Unsere Tierschutzhunde

Ein Geist in den Straßen von Aithaia… und doch schlägt sein Herz noch.

Seit über einem Jahr sieht man ihn im Dorf umherwandern – lautlos, wie ein Schatten. Ein sanfter Hundejunge, allein, vergessen. Man warf ihm ab und zu ein Stück Brot hin, einen Rest vom Vortag… aber niemand blieb stehen. Niemand sah wirklich hin.

Niemand erkannte den Schmerz in seinen müden Augen. Die zerbrechliche Seele, die sich inmitten all der Gleichgültigkeit noch nicht aufgegeben hatte.

Wir haben ihn Aithon genannt – ein Name voller Bedeutung. In der griechischen Mythologie war Aithon der, der schweigend litt, gequält wurde und dennoch überlebte.

So wie er.

Auch unser Aithon kämpft – trotz Hunger, Kälte, Abweisung. Trotz allem, was ihm das Leben bisher genommen hat, schlägt in ihm noch immer der Wille zu leben. Zu hoffen.

Man erzählte uns, dass er einst ein stolzer, schöner Setter war. Wahrscheinlich ein Jagdhund – ein Werkzeug, das weggeworfen wurde, als es nicht mehr funktionierte.

Und heute? Heute ist von seiner einstigen Würde kaum mehr etwas zu erkennen.

Haut und Knochen, ein lebendes Skelett… und dennoch: Wenn man ihm freundlich begegnet, hebt er zaghaft den Blick – und sein Schwanz beginnt zu wedeln.

So viel Liebe ist noch in ihm. So viel Sehnsucht nach Zuwendung.

Heute früh ist er endlich in unsere Arme gekommen.

Wir können kaum beschreiben, wie schlimm es um ihn steht.

Er wurde sofort zum Tierarzt gebracht und wird dort alles erhalten, was er braucht. Hochwertiges Futter, Anima Strath-Präparate, Vitamine – und hoffentlich bald auch wieder Kraft und Vertrauen. Ob er weitere Behandlungen benötigt, werden die nächsten Tage zeigen.

Wir sind ein überlastetes Team mit zu wenigen Helfern und viel zu vielen Schicksalen.

Aber wie hätten wir nein sagen können? Wie hätten wir einfach weitergehen sollen, während er langsam auf den Straßen verschwindet?