Herzwürmer (Dirofilaria)

Filarien sind Fadenwürmer, die das Bindegewebe oder die Haut befallen. Einer dieser Fadenwürmer ist Dirofilaria immitis, auf Deutsch: der Herzwurm. Übertragen wird die Herzwurmerkrankung durch verschiedene Stechmückenarten, die hauptsächlich in Süd- und Osteuropa vorkommen. Durch den Stich der Mücke gelangen Wurmlarven in den Körper des Hundes.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Herzwurmerkrankung können ein bis sechs Monate vergehen. Die Larven wandern über die Muskulatur in die Blutgefäße und entwickeln sich innerhalb von 3 bis 4 Monaten zu adulten Herzwürmern. (Makrofilarien). Sie siedeln sich vor allem in der rechten Herzseite an und wachsen zu Würmern heran. Sie können bis zu 30 cm lang werden.

Die Würmer geben Larven in die Blutbahn ab, sogenannte Mikrofilarien. Aus diesen können sich weitere Würmer entwickeln.
Die Infizierung eines Menschen durch den Stich einer Stechmücke ist unwahrscheinlich.

Inkubationszeit & Symptome

Die Inkubationszeit kann Wochen, Monate oder teilweise Jahre dauern. Ein Nachweis kann frühestens 6 Monate nach erfolgter Infektion erfolgen.

Es gibt unauffällig verlaufende Infektionen. Bei starker Infektion (also erst nach ca. 6 Monaten): Reduzierte Leistungsfähigkeit, schnelles Ermüden, die Entwicklung einer Rechts-Herzinsuffiziens, Atemnot, Husten …

Diagnostik & Therapie

Der Nachweis erfolgt über eine Blutuntersuchung (Nachweis 6 Monate nach Infektion möglich). Eine weitere Möglichkeit ist der Herzultraschall.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Herzwurmbefall zu behandeln. Zum einen gibt es die „Fast kill-Methode“. Dabei wird das Arzneimittel Melarsomin gespritzt, das die Würmer sofort abtötet. Diese schnell wirkende Methode ist leider sehr riskant, da es zum Herzstillstand kommen kann.

Deshalb verwenden wir die schonendere „Slow kill-Methode“. Die Behandlung beginnt mit einer vierwöchigen Antibiotikagabe. Danach wird ein Jahr lang regelmäßig einmal im Monat (z.b. Milbemax) Selamectin, Moxidectin oder Milbemycinoxim gegeben. Das Antibiotikum sorgt dafür, dass die Filarien keine weiteren Larven mehr produzieren können. Die nachfolgende Behandlung schwächt die Herzwürmer, die nach und nach sterben.

Wichtig ist, während der Behandlung (Fast kill-Methode) jede große Anstrengung des Hundes zu vermeiden. Nach Abschluss der Behandlung wird der Bluttest wiederholt. Sollten noch immer Würmer vorhanden sein, wird die Behandlung entsprechend verlängert. Zur Vorbeugung können Permethrin haltige und flumethrinhaltige Spot ons und/oder Halsbänder nützlich sein. Ob und wann dies sinnvoll ist, sollte aber immer mit dem Tierarzt besprochen werden.