Behalten Sie Ihren Hund bei Spaziergängen ständig im Blick; er darf nichts Gefundenes fressen oder auflecken! Die sicherste Vorbeugung besteht darin, Ihrem Hund beim Spazierengehen einen Maulkorb anzulegen (hierbei unbedingt darauf achten, daß der Hund trotz des Maulkorbes hecheln und Wasser trinken kann!).
Argumente wie „aber da wo ich spazieren gehe, wird doch wohl kein Gift liegen!“, „aber ich gehe doch schon ewig auf dieser Strecke spazieren!“ oder „aber ich habe meinen Hund doch angeleint“ entbehren jeder Grundlage! Wenn die Personen, die Gift auslegen, dabei logisch vorgingen, wäre die Vorbeugung ein leichtes!
Die Lebensgefahr geht vor allem von günstig erhältlichen und frei verkäuflichen Unkrautvernichtungsmitteln aus, die in der Regel extrem schnell wirken und innerhalb von zehn Minuten zum Tode des Hundes führen können, wenn Sie nichts unternehmen!
Brechmittel (Filtalon) und Atropin sollten daher bei jedem Spaziergang IN DER TASCHE mitgeführt werden, da ein schnelles Handeln Leben retten kann! Die Medikamente sind in Griechenland sehr billig, in praktisch jeder Apotheke erhältlich und sollten bei Hitze öfter nachgekauft werden oder während des Spazierganges mit einem kleinen Kühlelement kühlgehalten werden.
Verlangen Sie in der Apotheke:
- Atropíni – erhältlich in Ampullen mit je 1 ml Inhalt; für einen Hund von 20 Kilo z.B. sollten Sie vorsorglich vier Ampullen einkaufen.
- Filtalon – erhältlich in Ampullen mit je 2 ml Inhalt.
- Síringes – zwei Spritzen; für das Atropin eine mit 2,5 ml, für das Filtalon mit 1 ml Fassungsvermögen. Wenn Ihr Hund sehr groß bzw. schwer ist, sollten Sie Spritzen mit entsprechend größerem Inhalt wählen.
Wenn Sie an ihrem Hund unkontrolliertes Zittern und Spasmen sowie starken Speichelflußbeobachten, müssen Sie handeln!
Spritzen Sie sofort Atropin.
DOSIERUNG ATROPIN: 1 ml = 1 Ampulle pro 10 kg Hundegewicht in den Muskel oder in den Nacken spritzen; nach 10 Minuten sollten die Symptome abnehmen. Sobald sie wieder zunehmen – die Giftwirkung hält unter Umständen viel länger an als die Wirkung des Atropins – gleiche Dosierung wiederholen (gegebenenfalls mehrfach)! ACHTUNG: Wenn die Pupillen weit sind, nicht mehr nachdosieren! Ein erhöhter Puls durch das Atropin ist normal.
Rufen Sie dann durch die Verabreichung des Brechmittels Filtalon einen Brechreiz hervor, damit der vergiftete Köder ausgeschieden wird. Die Voraussetzung hierfür ist, daß die Giftaufnahme innerhalb der letzten 30 bis 60 Minuten erfolgt ist und das Tier noch bei Bewußtsein ist, da ein Erbrechen sonst zum Ersticken führen kann.
DOSIERUNG FILTALON: 0,2 ml (das enstpricht 1/10 des Ampulleninhaltes) pro 10 Kilo Hund unter die Haut spritzen. Besorgen Sie sich für das Filtalon eine 1-ml-Spritze, damit Sie genau dosieren können. Achtung: EINMALIG spritzen – nicht wiederholen, wenn eine Wirkung ausbleibt! ! !
Wenn Sie noch nie eine Spritze verabreicht haben:
Beim Spritzen darauf achten, daß sich keine Luft in der Spritze befindet, und dann mit der einen Hand die Haut im Nacken des Hundes so greifen, daß eine Hautrolle parallel zum Hundekörper entsteht. Mit der anderen Hand die Spritze (mit allen Fingern am Spritzenkörper halten – nicht beim Einführen schon abdrücken!) parallel zur Hautrolle beherzt einstechen; der Hund merkt nichts! Es ist wichtig, daß die Nadelspitze nirgendwo austritt, daher parallel zur Hautrolle stechen.
Üben Sie das Einführen einer Spritze an einem Stofftier, damit Sie für den Notfall vorbereitet sind!
Ergänzend: sobald das Tier erbrochen hat und wieder schlucken kann, zusätzlich Aktivkohletabletten geben. Falls das Erbrechen nicht möglich war, bestehen Sie beim Tierarzt auf das Auspumpen des Magens.
Das Auslegen von Gift ist auch in Griechenland verboten! Laut dem Europäischen Tierschutzgesetz 3170/2003 wird das Töten von Haustieren mit einer Haftstrafe bis zu sechs Monaten und/oder einer Geldstrafe in Höhe von 300 bis 1500 Euro geahndet.
Die Ursachen
Auch in Deutschland hat das Phänomen Tradition: wenn die Urlaubszeit naht, erkennt mancher Tierfreund jäh, daß aus seinem goldigen Welpen ein großer, lebhafter Hund geworden ist, den man weder wochenlang allein in der Wohnung zurücklassen noch ans Schwarze Meer mitnehmen kann. Da liegt der Gedanke nahe, dem Tier die Freiheit zu schenken. Beispielsweise an einer Autobahnraststätte, wo man es sorgsam anbindet, damit es nicht womöglich vors Auto läuft. Ein ganz ähnliches Verhalten ist in Griechenland maßgebliche Ursache des Streunerproblems, wie Stefan Grothus im folgenden beschreibt.
(Juni 04, Arche Noah Kreta)
2 Responses
Es ist einfach nur schrecklich, wie viele Menschen mit den Tieren umgehen. Es zerreißt einen. Ich habe vor 5 Wochen in Griechenland meinen 15 Monate alten Labrador durch einen Giftköder verloren. Es war ein schreckliches Schauspiel.
Lieben Gruß
Liebe Kirsten, es tut mir sehr leid. Gerade vorgestern wurden wieder 7 Hunde vergiftet. Die Besitzer müssten nur kastrieren um dieses Elend zu beenden.
Liebe Grüße
Rena